Die Finanzierungsmöglichkeiten von BNP Leasing Solutions werden immer smarter. Zum einen unterstützen wir damit Unternehmen, handlungs- und leistungsfähig zu bleiben und ihre Arbeit noch effizienter zu gestalten. Zum anderen fördert das Angebot im Sinne einer Usage Economy durch Leasing das Einsparen von Ressourcen und minimiert mittels inkludiertem Maschinen-Vollschutz die Risiken. Das alles passt zur Zukunft der Baubranche. Denn auch bei den im Bau verwendeten Materialien spielen Attribute wie Effizienz, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit eine größer werdende Rolle. Wir stellen einige vor und sagen: Hello tomorrow!
Konsequentes Umdenken bei Baustoffen wird zum Muss
Der Klimawandel zwingt uns in vielen Lebensbereichen zu Veränderungen. Auch in der Bauwirtschaft ist die Wende spürbar. Kein Wunder, schließlich trägt sie einen entscheidenden Anteil am Ressourcen- und Energieverbrauch. Laut Global Status Report for Buildings and Construction 2020 ist die Bau- und Gebäudewirtschaft für 38 % (!) der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Allein die Betonproduktion soll bis zu acht Prozent ausmachen.
Um zukünftig weniger Rohstoffe zu verbrauchen, können in Vergessenheit geratene Materialien und neue oder wiederentdeckte natürliche Baustoffe zum Einsatz kommen. Erstere verfügen in den meisten Fällen über den Vorteil, dass mit ihnen regional produzierte Stoffe verwendet werden. Auch ein schonendes Recycling bereits verbauter Materialien dürfte langfristig dazu beitragen, den globalen Ausstoß von Treibhausgasen in der Baubranche zu verringern.
Alte Baustoffe neu entdeckt
Mehr Verantwortung beim Bauen kann erreicht werden, indem Baustoffe aus der unmittelbaren Umgebung gewonnen, aufbereitet und verwendet werden. Beispielhaft hierfür ist die Umarbeitung von Feld- in Baustroh. Wände, die mit diesem nachwachsenden Rohstoff errichtet werden, sind atmungsaktiv und sorgen für ein nahezu perfektes Raumklima. Damit nicht aber genug. Der Baustoff Stroh bietet überdies gute Dämm- und Schallschutzeigenschaften. Eines der derzeit größten Projekte in Deutschland, bei denen Stroh als Dämmung zum Einsatz kommt, findet sich in der Benediktiner-Abtei im bayrischen Plankstetten. Die Mönche wollten einen Neubau realisieren, bei dem der Land- und Forstwirtschaft der Region Rechnung getragen wird und der im Einklang für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur steht. Deshalb werden die auf den eigenen Feldern des Klosters geernteten Strohballen aufbereitet und verwendet. So wird aus einem eigentlichen Abfall-Produkt ein wertvoller Baustoff. Das Bauprojekt findet im Rahmen des europäischen Entwicklungsprojekts UP STRAW statt, mit dem in der EU das Bauen mit Materialien aus der Natur gefördert und die CO2-Emmissionen beim Bau verringert werden sollen. Die häufig beim Baustoff Stroh geäußerten Sorgen hinsichtlich Brandschutz, Ungeziefer oder Feuchtigkeit können inzwischen weitestgehend ausgeräumt werden – vorausgesetzt, dass die erforderlichen Lagerungs- und Aufbauweisen konsequent verfolgt werden. Bei einem beidseitigen Verputz von Stroh mit Kalk und Lehm kann in Sachen Brandschutz die höchste Feuerwiderstandsklasse „feuerbeständig“ erreicht werden.
Apropos Lehm: Der eignet sich nicht nur als Verputzmaterial in Verbindung mit Stroh. Dieser ebenfalls seit vielen Jahrhunderten im Einsatz befindliche Naturbaustoff kann in weiterer Weise Verwendung finden – etwa als Stampflehm fürs Mauerwerk, in Form von Bausteinen oder im Trockenbau als Lehmplatten. Eine weitere Verwendung ergibt sich im Verbund mit anderen natürlichen Materialien als chemiefreier Fugenfüller.
Bauen mit Stroh und Lehmputz ist dabei nicht nur günstig für die Öko-Bilanz. Auch für Bauherren kann diese Bauweise im Vergleich zu anderen eine Kostenersparnis bringen.
Natürlich gewachsene Materialien
Großes Potenzial als Baustoff der Zukunft versprechen Pilze. Genauer gesagt wird nicht der sichtbare Hut verwendet, sondern das unsichtbar im Boden verankerte Wurzelwerk, das sogenannte Myzel. Um dieses in größerer Produktion als Baustoff herzustellen, muss es zunächst angefüttert werden. Als Nahrung dienen mit Wasser, Kalziumpulver und Holzspänen angereicherte organische Abfälle, die schließlich mit bereits vorhandenem Myzel-Material vermischt werden. Nach einigen Wochen Wachstum wird alles zerkleinert, in eine gewünschte Materialform – etwa die eines typischen Ziegelsteins – gepackt und so das Wachstum fortgesetzt, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Dann wird das Ganze im Ofen getrocknet, weiteres Wachstum auf diese Weise gestoppt und das Material vollständig ausgehärtet – fertig ist der Pilzbaustein. Im Vergleich zu Betonziegeln oder -steinen ist das Modell aus Myzel nicht nur wesentlich stabiler, sondern auch umweltfreundlicher, da bei der Produktion kein CO2 freigesetzt wird.
Ein weiteres, natürlich gewachsenes Material, das derzeit noch vornehmlich im Innenausbau zum Einsatz kommt, ist Moos. Es gilt seit einigen Jahren als besonderes Element zur Wandgestaltung. Mooswände sehen aber nicht nur gut aus. Sie können auch als Indikator für das Raumklima herhalten: Je geringer die Luftfeuchtigkeit, desto trockner das Moos. Zudem unterbricht und schluckt eine Mooswand Geräusche und wirkt so als Schallschutz. Auch im Außenbereich gibt es immer wieder Ansätze, kultiviertes Moos als Luftfilter einzusetzen. Das funktioniert und auch der Kühleffekt an warmen Tagen ist nachgewiesen. Neuerdings gibt es allerdings kritische Stimmen, die sagen, dass mithilfe von Moos die Schadstoffbelastung zwar reduziert werden kann, die Leistungsfähigkeit zur Menge an Moos, das für eine effektive Verbesserung der Luft benötigt wird, jedoch in keinem angemessenen Verhältnis steht. Außerdem würden die Schadstoffe nicht umgewandelt, sondern lediglich gespeichert. Hier bedarf es offensichtlich noch einiges an Forschung, bis Moos in großem Maß die Außenfassaden in unseren Städten kleidet.
Kein Baustoff im eigentlichen Sinne, aber ein additives Element für den Bau von Hochhäusern, ist die Fassadenverankerung sogenannter vertikaler Wälder. Bekannte Beispiele sind der Gebäudekomplex Bosco Vertikale in Mailand oder auch der im Januar 2022 fertiggestellte Vertical Forest City Complex in der chinesischen Stadt Huanggang. Langfristig könnte die urbane Umwelt durch Bauprojekte wie diese verbessert werden.
Zu wertvoll für die Bauschutthalde
Im Textilbereich schon hochaktuell könnte nun auch im Bau der Trend zu Second Hand für mehr nachhaltiges Bauen sorgen. Statt beim Abriss von Gebäuden Betonschutt zu produzieren, arbeiten Forschungsprojekte mit Hochdruck daran, diesen in Recycling-Beton (R-Beton) umzuwandeln. So auch in einem von der Stadt München verfolgten Projekt „URGE: Circular Building Cities“, bei dem gemeinsam mit europäischen Partnerstädten herausgefunden werden soll, mit welchen Maßnahmen das Thema Kreislaufwirtschaft im Bau vorangetrieben werden kann. Auf einem Testgelände wurde im vergangenen Jahr bereits ein aus R-Beton gebauter Pavillon vorgestellt.
Der seit Jahrhunderten im Einsatz befindliche Baustoff Holz wird seit einiger Zeit nicht nur immer beliebter, sondern auch knapper und damit teurer. Balken, Dachstühle Fenster oder auch Türen aus Holz landeten bisher bei Abrissarbeiten meist auf der Bauschutthalde. Inzwischen gibt es ein Umdenken und entsprechend spezialisierte Abrissunternehmer, die gut erhaltenes verbautes Holz wie auch andere Baustoffe schonend bergen, auf Wiederwertbarkeit prüfen und manchmal mühevoll aufbereiten, bevor diese erneut verbaut werden können.
Statt aus Alt Neu zu machen, könnte auf lange Sicht ein anderes Konzept im Baubereich greifen. Konkret geht es um die Idee, die Wiederverwertung von Baustoffen in der Konzeption gleich mitzudenken. Das klingt ein bisschen nach Lego-Prinzip, und das ist es wohl auch. Wie ein solcher Cradle-to-cradle-Ansatz in der Umsetzung aussehen kann, veranschaulicht das Braunstein Taphouse in der dänischen Stadt Køge, bei dem für den Bau ein möglicher Rückbau gleicht eingeplant wurde. Die verbauten Elemente können zu einem späteren Zeitpunkt an einem anderen Ort wieder aufgebaut oder in anderen Projekten weiterverwendet werden.
Die Möglichkeiten sind vielfältig
Viele weitere Ideen für mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei Baustoffen befinden sich gerade in der Erprobung. Neben den bereits erwähnten gehören dazu selbstreparierender Beton, transparentes Aluminium, Wollziegel oder auch Hydrokeramik, um nur einige weitere zu nennen. Aber ganz gleich, welche dieser Materialien zukünftig in unseren Gebäuden zum Einsatz kommen, sie alle leisten einen Beitrag für eine bessere Umwelt und ein klimaneutraleres Leben – insbesondere in unseren Städten. Weitermachen wie bisher ist keine Option.
Flurförderzeuge sind aus modernen Logistik- und Produktionsprozessen nicht mehr wegzudenken. Diese Maschinen sind in der Lage, schwere Lasten zu heben und zu bewegen. Das ermöglicht unter anderem einen strukturierten und kostensparenden Materialfluss. Doch wie sieht die Technologie hinter diesen Maschinen aus? Welche Innovationen gibt es, die dazu beitragen, dass Flurförderzeuge noch effizienter, sicherer und umweltfreundlicher werden?
Der Bedarf an Flurförderzeugen wie etwa Gabelstapler ist steigend. 2020 wurde der Markt auf 43 Milliarden US Dollar geschätzt. In drei Jahren soll er bis zu 70 Milliarden US Dollar erreichen (Quelle). Die Gründe liegen auf der Hand: Neue Technologien bei den Fahrgerätschaften sorgen für mehr Wirtschaftlichkeit, neue Antriebsarten für eine verbesserte CO2-Bilanz. Auch der Fachkräftemangel kann mithilfe moderner Transportgeräte im Intralogistikbereich besser abgefedert werden. Mancherorts ist das Smart Warehouse bereits Realität. Mit diesem steigt zunehmend auch der Bedarf an smarten Fördergerätschaften in der Intralogistik.
Effizienter und sicherer durch Echtzeitüberwachung
Einer der wichtigsten Treiber im Bereich der Flurförderzeuge ist selbstredend digitale Technik. Moderne Gabelstapler sind mit einer Vielzahl an Sensoren und Kameras ausgestattet. Diese ermöglichen es, die Maschinen und ihre Umgebung in Echtzeit zu überwachen. So können zum einen potenzielle Störungen frühzeitig erkannt und behoben werden. Zum anderen werden Abläufe im Lagerbereich um ein Vielfaches effizienter. 3D-Kameras und Sensor-Technologie helfen aber auch dabei, die Bewegungen und Geschwindigkeiten der Gerätschaften immer an die jeweiligen Bedingungen vor Ort so anzupassen, dass Unfälle vermieden werden. Damit verbessert sich auch die Sicherheit in Lagerräumen.
Automatisierung trifft den Nerv der Zeit
Ein weiterer wichtiger Trend im Bereich der Flurförderzeuge: autonome Logistikfahrzeuge. Immer mehr Hersteller setzen auf die Entwicklung von Gabelstablern & Co., die ohne menschliches Eingreifen Güter bewegen und einlagern können. Bei diesen fahrerlosen Transportsystemen (FTS) spielen die Faktoren Effizienz und Sicherheit ebenfalls eine große Rolle. Sogenannte „menschliche Fehler“ sollen durch sie zukünftig ausgeschlossen werden. Neben Sensoren und IoT-Technik hilft hier künstliche Intelligenz dabei, dass die Flurförderzeuge sich auch in sehr komplexen und dynamischen Umgebungen sicher und im Sinne eines effizienten Materialflusses bewegen. Verzögerungen im Transportfluss oder Kollisionen könnten damit in naher Zukunft der Vergangenheit angehören.
In vollautomatisierten Logistikzentren sind alle Gerätschaften bestenfalls so miteinander vernetzt, dass sie „sich selbst organisieren“, um Waren zu transportieren und zu lagern. Mithilfe intelligenter Flurförderzeuge werden Routen und Aufgaben optimal aufeinander abgestimmt und Lagerkapazitäten weit besser planbar.
Aber auch dort, wo das Smart Warehouse noch nicht Realität ist und Menschen wirken, können digitale Anwendungen unterstützen. Apps etwa helfen dabei, Flurförderzeuge via Smartphone zu steuern. Funktioniert die Steuerung durch die Anwendung einfach und intuitiv, lassen sich die Transportfahrzeuge durch die Mitarbeitenden auch ohne spezielle Schulungen leichter bedienen. Ein weiteres sehr hilfreiches Feature bei Gabelstaplern, die noch von Menschenhand gesteuert werden, liefern in Gabelzinken integrierte Frontkameras. Mittels dieser werden den Maschinenbedienenden in Echtzeit die für sie sonst nicht sichtbaren Bereiche auf einem Bildschirm angezeigt, sodass Güter auch in höchster Höhe besser manövriert werden können. Diese und ähnliche technologische Features senken nicht nur die Kosten für die Warensteuerung, sie reduzieren auch die Ausbildungskosten für neue Mitarbeitende und den Nachwuchs.
Neue Antriebstechnologien für eine verbesserte CO2-Bilanz
Klimaschutz spielt auch in der Intralogistik eine immer wichtigere Rolle. In Sachen Antrieb gibt es inzwischen zahlreiche Innovationen, die dazu beitragen, dass Flurförderzeuge nicht nur leistungsfähiger, sondern auch umweltfreundlicher werden.
Ein Beispiel hierfür sind Elektroantriebe, die im Betrieb keine direkten Emissionen verursachen und somit eine sehr effektive Möglichkeit zur Reduktion von CO2-Emissionen darstellen. Elektrobetriebene Gabelstapler sind zudem deutlich leiser als Verbrennungsmotoren und somit eine gute Wahl für Einsatzgebiete, in denen auch Lärmemissionen ein Problem darstellen. In Verbindung mit Smart Charging-Technologie wird schließlich die Grundlage geschaffen, Elektro-Stapler so in vernetzte Flottenmanagementsysteme zu integrieren, dass sie an die jeweiligen Bedürfnisse in den Lagerhallen angepasst genutzt oder geladen werden.
Es gibt aber auch andere Antriebstechnologien, die ebenfalls dazu beitragen, die Belastungen für die Umwelt zu reduzieren. Brennstoffzellen-betriebene Flurförderzeuge ((FC MHV) etwa wandeln Wasserstoff und Sauerstoff in Wasser um und erzeugen dabei Strom, der zur Versorgung des Motors genutzt wird. Ein weiterer Vorteil dieser Technologie: die Geschwindigkeit, mit der die Fahrzeuge „e-betankt“ werden. Wird dann noch grüner Wasserstoff verwendet, ist die emissionsfreie Alternative komplett und kann so einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Kohlenstoffemissionen in der Intralogistik liefern. Sicherlich ein Grund, warum die Beschaffung von Flurförderzeugen mit Brennstoffzellen-Antrieb und entsprechender Betankungsinfrastruktur genau wie der Kauf von Elektrolyse-Anlagen zur Wasserstoffherstellung zum Herbst 2020 vom Bundesverkehrsministerium gefördert wurde.
Mehr Komfort und Sicherheit für Bediener
Um den Menschen, die die Maschinen bedienen, eine gute Sicht auf ihre Umgebung zu ermöglichen, kommen heute zunehmend Kameras, Laserscanner oder Sensoren zum Einsatz, die den Fahrern ein besseres Situationsbewusstsein vermitteln und sie bei der Navigation unterstützen. Auch die Bedienelemente werden immer intuitiver gestaltet, um die Bedienung der Maschinen zu erleichtern.
Moderne Flurförderzeuge verfügen zudem über zahlreiche Sicherheitsfunktionen, die dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden. Dazu gehören beispielsweise Not-Aus-Schalter, die bei Gefahr die Maschine sofort stoppen, oder automatische Geschwindigkeitsregulierungen, die dafür sorgen, dass die Maschine sich nur in bestimmten Bereichen mit bestimmten Geschwindigkeiten bewegt.
Leasing schafft finanziellen Spielraum für innovative Technik
Neben den technologischen Innovationen gibt es auch Entwicklungen im Bereich der Geschäftsmodelle von Flurförderzeug-Herstellern. Immer mehr bieten, auch in Kooperation mit BNP Paribas Leasing Solutions, flexible Miet- bzw. Leasing-Optionen über ihr Händlernetzwerk an. Diese ermöglichen es den Unternehmen, moderne und auch hochpreisige Assets bedarfsgerecht zu nutzen, ohne sie selbst anschaffen zu müssen. Insbesondere für kleinere und mittelständische Betriebe ist es wichtig, finanziell flexibel zu bleiben und das Eigenkapital sowie die Kreditlinie bei der Bank nicht zu belasten.
Weitere Perspektive für die Intralogistik
Die Entwicklungen im Bereich der Flurförderzeuge werden in den kommenden Jahren von Digitalisierung und der Integration von IoT-Technologien geprägt sein. Die Vernetzung der Flurförderzeuge mit anderen Systemen sowie die Weiterentwicklung der autonomen Navigation dürften dabei eine wichtige Rolle spielen. Erste Schritte in diese Richtung sind unternommen, mit weiteren innovativen Lösungen ist zu rechnen.
Die Agrarwirtschaft hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Durch die Fortschritte im Bereich neuer Technologien und die Digitalisierung wurde dieser Weg geebnet. Vor drei Jahren haben wir schon einmal einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen der Branche geworfen. Im Folgenden wollen wir näher beleuchten, welche Fortschritte und Trends inzwischen zu beobachten sind.
In der Landwirtschaft 4.0 lag der Fokus auf der Vernetzung von Maschinen und der Erhebung einer großen Menge an Daten. Landwirte integrierten Technologien wie GPS und Sensoren, um effizienter zu arbeiten. Besonders die gesteigerten Möglichkeiten der Datenanalyse lieferte wertvolle neue Einblicke. Durch die sich anschließende Vernetzung und erste Schritte in Richtung Automatisierung von Maschinen wurde in dieser Phase der Grundstein für die weiterführende Evolution zur Landwirtschaft 5.0 gelegt, wo Maschinen zunehmend autonom und „intelligent“ agieren dürften.
Von künstlicher Intelligenz hin zu autonomen Entscheidungen
Das Schlagwort Landwirtschaft 5.0 steht also gleichbedeutend für die fortschreitende Evolution der digitalen Landwirtschaft. Während in der Phase 4.0 die Technik im Fokus stand, wird es in der Landwirtschaft 5.0 darum gehen, den Menschen wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken. So dürften beispielsweise beim Anbau von Lebensmitteln digitale Technologien zukünftig nicht mehr nur auf den dadurch erreichbaren quantitativen Ertrag abzielen, sondern auch darauf, die Qualität der Produkte steigern. Das Thema Nachhaltigkeit drängt sich in den Vordergrund. Und das ist gut so. Zunehmende Trockenperioden führen auch in unseren Breitengraden dazu, dass durch den stetig sinkenden Grundwasserspiegel erntereiches Wachstum auf den Feldern immer schwieriger wird. Der Anbau von Lebensmitteln muss folglich resilienter gestaltet werden, um dem etwas entgegenzusetzen.
Auch mithilfe kleiner Lösungen lassen sich schon nachhaltige Wirkungen erzielen. Im Jahr 2020 beispielsweise wurde eine App gelaunched, die es Landwirten auf recht einfache Weise ermöglicht, ihre Felder besser zu bewässern, ohne eigens Sensoren oder andere Technik auf ihren Flächen installieren zu müssen. Auf der Grundlage von tagesaktuell erhobenen Datensätzen kann die im Hintergrund aktiv werdende KI relevante Faktoren erkennen. Alles, was Landwirt*innen hierzu tun müssen: die eigenen Felder in einer Karte der App eintragen und die Anwendung aufs Smartphone laden. Mithilfe künstlicher Intelligenz lässt zukünftig aufgrund einer guten Datenlage sehr konkret und ad hoc festgestellt werden, an welchen Stellen gutes Wachstum möglich ist, wo es unter Umständen für die geplante Saat an wichtigen Nährstoffen mangelt oder wo es für eine Aussaat gerade zu trocken erscheint.
Auch der allgemeine Hype um die KI ChatGPT trägt in die Branche. Seit dem Frühsommer zielt eine Initiative mit der Plattform agriGPT darauf ab, das Potenzial von Large Language Modells (LLMs) für die Agrarindustrie zu erforschen. Zum einen wurde hierzu eine Frontend-Schnittstelle erstellt, die mit ChatGPT interagiert. Die API ist fein abgestimmt, integriert sowohl öffentliche als auch interne Daten und bringt diese in den gewünschten agrartechnischen Kontext. Parallel dazu arbeitet man bereits daran, ein speziell für die Landwirtschaft konzipiertes LLM zu erstellen.
Überhaupt gibt es inzwischen eine ganze Reihe an Projekten, bei denen künstliche Intelligenz für eine präzisere Landwirtschaft ins Spiel kommt. Einen kleinen Überblick dazu verschafft die Projektförderungsseite der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Von beispielsweise einer Blattlausidentifikation mittels KI, KI-gesteuerter Robotertechnik zum autonomen Abernten über eine KI-gesteuerte Plattform zwecks Klassifikation und Sortierung von Pflanzensamen bis hin zur Entwicklung eines mobilen und modularen Prototypen zur visuellen Qualitätserkennung durch künstliche Intelligenz in der Lebensmittelindustrie: Die Bandbreite an Ideen ist schon jetzt riesig.
Diesen technikgetriebenen Ansatz für die Zukunft in der Landwirtschaft verfolgt auch das kürzlich geschaffene „Joint Lab Künstliche Intelligenz & Data Science“. Das gemeinsame Programm von der Universität Osnabrück und dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) zielt darauf ab, anwendungsspezifische KI- und Data Science-Technologien zu erforschen und daran angelehnt Entsprechungen für die Praxis zu finden.
Wenn die Entwicklungen so fortschreiten, dürfte die Landwirtschaft von morgen so aussehen, dass beispielweise Drohnen und Roboter nicht nur die Daten sammeln, sondern in diesem Zusammenspiel auch eigenständige Entscheidungen aus diesen ableiten – also nicht nur Unkraut oder Schädlinge erkennen, sondern auch direkt eine gezielte Gegenmaßnahme ab- und einleiten können. Mithilfe von KI-Technologie dürften sich Landwirte dann auf weit mehr als nur das Wetter als Referenz stützen, wann genau gepflanzt oder geerntet werden soll, um die besten Erträge zu erzielen. Und auch der Umweltschutz dürfte perspektivisch durch präzisierte Bewirtschaftungsmethoden enorm geschont werden, wenn Ressourcen wie Wasser und Dünger automatisiert eingespart werden.
Landwirtschaft übergreifend denken
Genau wie in anderen Bereichen und Branchen auch, sollte das „Smart“ in Farming aber nicht in Insellösungen gedacht werden. Mit der offenen Datenplattform Agri-Gaia etwa wurde ein Ökosystem geschaffen, das eine solche Entwicklung verhindern kann. Denn die Optimierung bestehender Prozesse in der Landwirtschaft ist die eine Sache. Eine andere, ob diese auch langfristig dem tatsächlichen Bedarf entsprechen.
Neben der Technologie selbst wird auch der anstehende Generationenwechsel bei den Höfen einen maßgeblichen Anteil an der Transformation der Landwirtschaft haben. Die jungen Landwirt*innen zeigen sich innovativer Technik gegenüber meist sehr aufgeschlossen. Sie verstehen, dass diese sie dabei unterstützen kann, ihren Betrieb effizienter UND nachhaltiger zu gestalten. Die Agrarwirtschaft von morgen braucht genau dieses Mindset. Und dazu das notwendige Kapital, um in neue technologische Lösungen und Maschinen investieren zu können.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit erfolgter Handelsregistereintragung Mathias de Toldi offiziell als neuen CEO DACH begrüßen dürfen.
Mathias de Toldi ist bereits seit 2018 Teil der BNP Paribas Leasing Solutions Familie und seit Oktober 2022 an unserem Standort in Köln tätig, zunächst in der bedeutenden Position des Chief Transformation Officers und somit als Teil der Geschäftsleitung. Seit September 2023 leitet er das Unternehmen bereits kommissarisch und übernimmt nun offiziell die Geschäftsführung. Er folgt auf Eric Gandemer, der zum CEO von BNP Paribas Leasing Solutions UK ernannt wurde.
Über BNP Paribas Leasing Solutions
BNP Paribas Leasing Solutions bietet kapitaleffiziente Lösungen für die Finanzierung von mobilen Investitionsgütern in Schlüsselsektoren wie Landwirtschaft, Bauwesen, Transport, Materiallogistik, IKT, Gesundheitswesen und Green Tech. Gestützt auf eine stolze 70-jährige Geschichte vertrauen die Partner und Kunden auf die Marktexpertise, das Asset Know-how und die Beratungsleistungen, um ihr Wachstum, ihre Transformation und den Übergang zu einer CO2-armen Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
BNP Paribas Leasing Solutions ist in 17 Ländern in Europa und in der Türkei vertreten und beschäftigt über 3.700 Expertinnen und Experten. Darüber hinaus bietet der Finanzierungsexperte in den USA und Kanada in Zusammenarbeit mit der Bank of Montreal und in China über Jiangsu Financial Leasing Vendor-Finance-Lösungen an. Im Jahr 2022 wurden mehr als 14 Milliarden Euro an Finanzierungen für Vermögenswerte bereitgestellt und derzeit ein Portfolio von 38 Milliarden Euro an geleasten Vermögenswerten verwaltet. BNP Paribas Leasing Solutions gehört vollständig zu BNP Paribas und ist im Geschäftsbereich Commercial, Personal Banking & Services der Gruppe angesiedelt.
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